Samstag, 1. Juni 2013

Abschied von Argentinien und Chile sowie die Rückkehr des Gegenwindes

In der argentinischen Provinz Catamarca fahren wir durch weltvergessene Dörfchen. Angebundene Pferde vor den kleinen Supermärkten sind keine Seltenheit und an einem Sonntag treffen wir auf der Strasse eine Gruppe Gauchos bei ihrem Sonntagsausritt .Wir erleben herzliche Gastfreundschaft und mediales Interesse. So kommt es dass wir innerhalb weniger Tage sowohl im TV als auch im Radio ein Interview geben (obwohl wir hier gerne das Mikrofon an unseren italienischen Radkollegen Stefano weitergeben).

Wir erfreuen uns ob den vielen unterschiedlichen Gesichter der Natur. Wahrhaft gestoppt vom starken Gegenwind, verbringen wir einen Nachmittag mit dem Erkunden des Cafayate Canyons. Ein wunderschönes Plätzchen Erde. Die zerfurchten roten Steingebilde bieten uns Windschutz und ein Zeltplatz allererster Klasse.

Salta ist anschliessend überraschend modern und mit allem Komfort einer Grossstadt. Es gibt viele gut erhaltene Kolonialgebäude und die Stadt wirkt sehr gepflegt und europäisch. Einmal mehr schlemmen wir nach Radlerslust und kochen in der Herberge „Züri Gschnätzelts“. Im Gegenzug bekommen wir von den Italienern ein super leckeres Risotto mit Gorgonzola serviert.

Nur wenige Kilometer nach Salta befinden wir uns plötzlich in einem üppig grünen Urwald. Wieder einen Tag später wird das Grün abgelöst von farbigem Gestein. Während die Umgebung anschliessend trockener wird, wachsen die Kakteen immer höher gegen den Himmel. Auch wir nähern uns himmlischen Höhen. Über die steilen Serpentinen der Cuesta de Lipan erreichen wir erstmals eine Höhe von 4180 m. ü. M. Erfreulicherweise kommen wir mit der Höhenluft gut klar. Die Nächte werden kälter und morgens sind die Wasserflaschen gefroren. Nach mehreren Tagen mit Gegenwind von 80 – 90 km/h bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kommen wir jedoch an unsere Leistungsgrenze. Obwohl die Landschaft am Paso de Jama für vieles entschädigt, nehmen wir erstmals für einige Kilometer einen „Pick-up“. Für die Abfahrt von 4800 m. ü. M. hinab in die Atacama-Wüste auf 2300 Meter steigen wir jedoch wieder aufs Rad.

In San Pedro de Atacama tanken wir dankbar wieder etwas Wärme. Die Szenerie in diesem Wüstendorf mit den schneebedeckten Anden und Vulkanen im Hintergrund ist atemberaubend. Im nahe gelegenen Valle de la Luna scheint dann trotz 20 °C noch Schnee zu liegen. Doch dieses Weiss wird niemals schmelzen, denn es handelt sich um Salz.

Nun sind wir uns nur noch ca. 200 km von der bolivianischen Grenzen entfernt. Wir sind gespannt, was uns in diesem Land erwartet.

1 Kommentar:

Davidslick@commandmedical.com hat gesagt…

It's great to follow your progress. Enjoy Bolivia and especially Peru. I hope you can see Machu Pichu and
Lake Titticacca.